Donnerstag, 21. Juli 2022

Panda Bär Fú Lín 福麟


Dass Menschen mit Bären besonders mitfühlen, ist ein altes Phänomen. Vielleicht weil ihre Verhaltensweisen denen der Menschen sehr gleichen. Sie tragen ihre Jungen ähnlich wie wir, benutzen ihre Tatzen fast wie Hände, und sie können aufrecht laufen und sitzen. Besonders kleine Bären scheinen irgendwie in uns Menschen einen Beschützerinstinkt zu wecken. Das liegt vielleicht auch daran, dass Bärenbabies in ihrem Habitus mit ihren Kulleraugen und übergroßen Pfoten perfekt ins Kindchenschema passen. Die kleinen tapsigen Bären sind in jedem Zoo ein großes nicht nur regionales sondern oft auch internationales Ereignis. Pandabären haben es uns aufgrund ihres Aussehens und ihres friedlichen Wesens ganz besonders angetan. Als WWF Symbol wurde der Panda trotz seines sehr beschränkten Verbreitungsgebiets weltweit bekannt. Entgegen seiner anderen Artgenossen frisst der Pandabär kein Fleisch sondern überwiegend Bambus, was ihm auch den Namen Bambusbär einbrachte. Der Tagesbedarf eines ausgewachsenen Pandabären liegt bei 10-20 Kilogramm Bambus. Die sehr friedlichen, fast trägen Bären haben ein dichtes, wolliges Fell in schwarz und weiß. Typisch für den Panda ist die schwarze Umrandung rund um das Auge, während der Kopf bis auf die Ohren weiß ist, was ihnen ein kostümartiges Aussehen verleiht. Pandas sind zwar Bodenbewohner, können aber sehr gut klettern und auch schwimmen. Sie fressen am liebsten im sitzen, wobei sie sich viel Zeit lassen.

Der ausgewachsene Panda ist ein Einzelgänger. Bis auf die Paarungszeit gehen sie sich meist aus dem Weg. In den Monaten von März bis Mai finden sie dann zur Verpaarung wieder zusammen. Die befruchtete Eizelle nistet sich erst nach 45 bis 120 Tagen ein. Geboren werden die kleinen Bären dann im August-September, wobei sie mit einem Geburtsgewicht von 90-130 Gramm winzig sind. Ein Wurf besteht aus nur ein bis zwei Jungen, die fast nackt mit schütterem Fell zur Welt kommen. Nach etwa einem Monat haben sie dann die Typische Fellzeichnung. Nach etwa 60 Tagen öffnen sie zum ersten Mal ihre Augen…und mit etwa 18 Monaten werden die Tiere von ihrer Mutter entwöhnt und müssen sich allein durchs Leben schlagen, aber erst mit 5-7 Jahren sind sie selber geschlechtsreif. Leider ist die Population in freier Wildbahn stark zurück gegangen, wofür zum einen klimatische Veränderungen als auch die Ausbreitung des Menschen verantwortlich gemacht werden. Man findet sie heute nur noch in vereinzelten Provinzen Chinas. Man schätzt den Bestand an frei lebenden Tieren auf etwa 2500 Bären und auch in zoologischen Gärten  sind sie nur sehr vereinzelt zu finden. Die Verpaarung mit Artgenossen scheitert in Gefangenschaft oft, da die Bären sich zu sehr an Menschen gewöhnt haben. Der Panda ist mit seinem geringen Bestand stark gefährdet und steht seit 1939 unter Artenschutz. Fu Lin ist wie seine lebenden Artgenossen ausgesprochen selten in unserer Werkstatt und wir nur vereinzelt im Jahr angeboten. Der Bär wurde aus Alpaka und Sparsemohair gefertigt und ist 39 cm groß.

Dienstag, 5. Juli 2022

Teddy FRÖHLICH aus altem Bauernleinen


Bären gab es schon immer in allen erdenklichen Farben und Größen. Da für die Gründerfirmen Qualität von Beginn an oberstes Gebot war, wurde Meister Petz nur aus hochwertigstem Mohairfell angefertigt. Die Produktion dieser Mohairfelle war sehr aufwändig und die Herstellung der unterschiedlichen Felle betrugen zwischen vier und sechs Wochen. Auf Sonderfarben musste die Teddybärenindustrie oft zwei bis drei Monate warten. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs brachte für die Hersteller des plüschigen Freundes zunächst absoluten Stillstand. Das Grundmaterial...Mohair zum Weben der Felle wurde aus England bezogen, die Einfuhren waren nunmehr gestoppt, man musste zunächst auf Vorräte zurückgreifen, die aber schnell aufgebraucht waren. Es herrschte sowohl Mangel an Arbeitskräften als auch an Rohstoffen. Die Produktion wurde aus der Not heraus auf Kunstseidenplüsch umgestellt. Die Produktion wurde möglichst gering gehalten und der begehrte Bär bis Kriegsende in nur zwei Farben angeboten. 

Der Qualität und dem Ausdruck haben diese mageren Jahre natürlich keinen Abbruch getan. Teddy Fröhlich wurde aus einem hundertjährigen handgewebten Bauernleinen in hochwertiger Qualität hergestellt, das in den mageren Nachkriegsjahren häufig verarbeitet wurde. Der Bär wurde einer aufwändigen Antikbehandlung unterzogen und hat den Charakter eines richtig alten Bären.